27.6.13

Wasser... und Feriengrüße

Liebe Kinder und Jugendlichen, liebe Eltern, Kolleginnen und Lehrerinnen,

erst 'mal wünsche ich allen ganz wunderschöne, erholsame, entspannende und sonnige Ferien!

Der Regen hat uns hier in Norddeutschland ja voll im Griff - laut Wetterbericht soll es ab nächster Woche besser und danach (endlich/hoffentlich!) Sommer werden...

Sehr gefreut hat mich gestern, dass wir mit unseren Protesten gegen die Wasserprivatisierung durch Großkonzerne wie Nestle' und Co erfolgreich waren. Die EU hat sich - nach massivem Druck der Bevölkerung - dagegen entschieden. Direkte Demokratie wirkt! Mehr Informationen gibt es unter: www.campact.de

Für Kids und Jugendliche in Bremen und Umland hat die Kinderzeitung wieder ein tolles Ferienprogramm - auch für Regentage - zusammengestellt. Es findet sich unter: www.kinderzeitung.de

Ich fahre jetzt an die Ostsee. Meine Familie und ich haben ein wunderschönes, reetgedecktes Ferienhaus am Meer gemietet. Dahinter beginnt gleich das Naturschutzgebiet mit Seeadlern, Kranichen und vielen Gänsen. Ich freue mich sehr auf unser Zusammensein, wandern, lecker kochen, Sandburgen mit meinem hinreißenden Neffen zu bauen, Bernsteine zu schleifen und Phila, meine Hündin, mit anderen Hunden am Strand toben zu sehen.

Vielleicht ist ja auch baden möglich, wenn es endlich wärmer wird... Das muss leider ohne Phila passieren, denn sie ist wasserscheu, rennt wie verrückt auf und ab und bellt, wenn ich ins Meer gehe. Eigentlich seltsam, für einen Hund, der von Kreta kommt - ich vermute jemand hat sie 'mal hineingeschubst, bevor sie mich gefunden hat, auf dem Weg vom Strand ins Dorf, unter einem Olivenbaum mit freundlichem Schwanzwedeln und 'wuff, wuff'. Da fällt mir ein, dass ich dringend 'mal ein Bild von ihr unter 'Unser Team' setzen muss. Wenn jemand traurig oder nicht 'gut drauf' ist, legt sie den Kopf auf dessen Schoß und guckt ganz treuherzig - da geht es gleich wieder besser. Sie hilft mir ungemein bei meiner Arbeit... O.K. nach den Ferien werde ich unser Teammitglied vorstellen! 

Nach der Zeit am Meer beginnt die Intensivarbeit (siehe Link) mit einigen von euch, damit ihr entspannt und erfolgreich ins neue Schuljahr starten könnt... Ich freue mich sehr auf euch und unsere gemeinsame Zeit!!!  

Bis bald und einen herzlichen Gruß!

Eure und Ihre Petra Moira Schmidt

6.5.13

Sensible SchülerInnen, Empfehlungen, Tests und Diagnosen - Anything seems possible, anything goes


In meiner Funktion als Therapeutin, die mit Hochsensiblen bezüglich ihrer Lernschwierigkeiten arbeitet, führe ich immer wieder Gespräche mit SchulleiterInnen, LehrerInnen und Eltern. Es geht um Schullaufbahnempfehlungen, die Frage, inwiefern SchülerInnen mit Realschulempfehlung auf dem Gymnasium erfolgreich sein können, welche Bedeutung Intelligenztests, diagnostizierte Lese-/Rechtschreib-/ und Rechenschwächen oder AD(H)S haben. Immer wieder kommen Zweifel auf, ob diese Diagnosen sinnvoll sind.

Dazu muss ich verdeutlichen, dass ich grundsätzlich keine - an Defiziten - orientierte Therapeutin bin. Meine Kolleginnen und ich verfolgen einen systemisch-lösungsorientierten Ansatz, der sich an den Zielen der KlientInnen orientiert und der Frage, wie unsere Arbeit dazu beitragen kann, um sie zu erreichen. Auch unsere Verlaufsdiagnostik richtet sich danach:

Wir erarbeiten die Ressourcen der KlientInnen, um heraus zu finden, welche Fähigkeiten sie haben und wie sie diese nutzen können, um Schwierigkeiten und Probleme zu lösen. Sie werden in diesem Kontext ermittelt, auf respektvolle Weise und bei gleichzeitiger Wertschätzung der Stärken. Wir bemühen uns, Offenheit zu bewahren, KlientInnen ganzheitlich zu betrachten und gemeinsam mit ihnen individuelle und effektive Lösungen für ihre Themen zu finden.

Unserer Erfahrung nach sind Empfehlungen, Tests und Diagnosen in einigen Fällen nutzlos, verwirrend oder sogar schädlich für die Beteiligten. Dazu möchte ich ein paar Beispiele geben.

Beispiel: Schullaufbahnempfehlungen

Viele intelligente und hochsensible SchülerInnen haben Lernschwierigkeiten, auf Grund derer sie von LehrerInnen und Eltern falsch eingeschätzt werden, was ihr Lern- und Leistungsvermögen anbelangt. Daher sind sie nicht auf dem Schulzweig, der ihren Fähigkeiten entspricht. In meinem Blog und auf meinen Internetseiten habe ich erläutert, welche Formen der Unterstützung diese SchülerInnen benötigen.

Aber auch die Diagnose 'Hochbegabung' – die oft mit Hochsensibilität einher geht - kann dazu führen, dass SchülerInnen keine Empfehlung für ein Gymnasium erhalten, weil das notwendige Lern- und Arbeitsverhalten fehlt, um auf diesem Zweig erfolgreich zu sein. Manche Eltern und SchülerInnen freuen sich (zu Recht) über diese Feststellung, 'ruhen sich dann aber (leider) darauf aus', statt konsequent - 'am Fehlenden' - z.B. Konzentration, Lerntechniken, einer vernünftigen Tagesstruktur, die Lern- und Entspannungs- zeiten beinhaltet... - zu arbeiten. Sie sind dann sehr enttäuscht, wenn ihr Kind nur eine Realschulempfehlung bekommt obwohl es eigentlich auf ein spezielles Gymnasium für Hochbegabte gehen sollte, das es nun nicht aufnimmt. Auch wir finden das schade...

Zu Schullaufbahnempfehlungen ist insgesamt zu sagen, dass sie in vielen Fällen nicht aussagekräftig sind, was auch einige SchulleiterInnen feststellen: Manche LehrerInnen an Grundschulen sprechen eine Gymnasialempfehlung relativ leicht und häufig aus - bei anderen ist es eher schwierig, sie zu erhalten. D.h. es wird an Gymnasien auch darauf geachtet, von welchem Lehrer, welcher Lehrerin und Schule die Empfehlung kommt. Je nachdem, wird ihr eine größere oder kleinere Bedeutung beigemessen und auch SchülerInnen mit Realschulempfehlung sind häufig an Gymnasien herzlich willkommen, weil ihnen mehr zugetraut wird.

Beispiel: Intelligenztests

Sensible SchülerInnen haben in Testsituationen Prüfungsängste bis hin zum Black-Out, gerade wenn Eltern und LehrerInnen ein Intelligenztest und dessen Ergebnis sehr wichtig ist. Die Folge: Diese SchülerInnen versagen.

Gerade hatte ich ein Gespräch mit einer Mutter, deren Kind bereits verschiedene dieser Tests gemacht hat. Das Spektrum der Ergebnisse reichte von 'minderbegabt' über 'mittelmäßig' bis 'hochbegabt' - abhängig von der momentanen Verfassung ihres Sohnes zum Zeitpunkt der Testung. Sie war völlig verwirrt, was denn nun zutrifft und wie sie die Ergebnisse einschätzen soll.

Beispiel: Diagnose Lese-/Rechtschreib-/ und/oder Rechenschwäche

Diese Diagnose hat - unserer Erfahrung nach - bei sensiblen SchülerInnen zwei mögliche Wirkungen: Die Einen reagieren nach dem Motto 'huch, ich bin krank', d.h. Selbstvertrauen und Motivation sinken, die Anderen empfinden sie als Entlastung: 'Naja, das ist halt so, das kann ich eben nicht ändern'. Beide Reaktionen sind nicht geeignet, Herangehensweisen zu entwickeln, um die Probleme zu lösen. Deshalb sprechen wir von 'Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwierigkeiten'. Sie können bei manchen stärker ausgeprägt sein, bei manchen schwächer... Schwierigkeiten kann man lösen, wenn man sich bemüht, mit Schwächen müssen wir manchmal - trotz aller Bemühungen - leben. Dies ist im Bereich Lesen, Rechtschreibung und Rechnen nicht notwendig, wie viele Berichte von Eltern und SchülerInnen aus unserem Erfolgsbuch zeigen, das in der Praxis ausliegt (einige Auszüge sind unter dem Link: 'Erfolgsberichte' einsehbar).

Beispiel: Diagnose AD(H)S

Viele Kinder und Jugendliche, die zu uns kommen, wurden mit AD(H)S diagnostiziert. Wenn Eltern den Test zu Lern- und Arbeitsverhalten, Sensibiliät und Intelligenz (siehe Internetseite, Link 'Erstgespräch') machen, stellen sie fest, dass die meisten Punkte bei ihren Kindern zutreffen.

Auch bei vielen Forscherinnen besteht die Vermutung, dass der medizinischen Diagnose AD(H)S eine nicht erkannte Hochsensibilität zu Grunde liegt.

Das würde heißen, dass eine völlig normale, natürliche Eigenschaft, von 15-20 Prozent aller Menschen zu einer psychischen Erkrankung (nach dem Diagnoseschlüssel ICD 10) umdefiniert wird.

Es ist richtig, dass Hochsensible mit Überreizung (z.B. durch Lärm, große Gruppen,...) schwer zurecht kommen und davon unruhig werden. Folglich nimmt die Aufmerksamkeit ab. Deswegen sind diese Menschen aber nicht krank. Durch einen systematischen Konzentrationsaufbau, ausreichend Bewegung und die Anwendung von Entspannungstechniken können sie ein 'normales' Leben führen und die angenehmen Seiten ihrer Sensibilität, z.B. mittels künstlerischer Aktivitäten, Schreiben, Malerei, Tanz, Musik... genießen.

Stattdessen werden 'Medikamente' verordnet (Ritalin ist die Droge 'Speed'), die dazu beitragen sollen, dass die Probleme sich lösen. Sie stellen sich - ohne begleitende Therapie - aber schnell wieder ein, wenn das 'Medikament' abgesetzt wird. Darüber hinaus zeigen sich oft massive Nebenwirkungen bis hin zu einer starken Veränderung der Persönlichkeit.

In unserer dreizehnjährigen Praxis gab es - außer bei vorzeitigem Therapieabbruch – niemanden, der oder die es nicht geschafft hätte, AD(H)S bzw. Hochsensibilität ohne Medikamente zu 'bewältigen'- oder diese (falls sie bereits eingenommen wurden) – in Absprache mit dem Arzt – nach einer gewissen Zeit abzusetzen.

Manche Kinder und Jugendlichen nehmen Medikamente auch von sich aus nicht mehr – z.B. wegen Einschlafproblemen.

Alle Beteiligten (Eltern, Kinder, Jugendliche, Therapeutin, LehrerInnen) benötigen eine gute Zusammenarbeit und Vernetzung, Geduld, Verständnis, Bemühen, Mut zur eigenen Überzeugung zu stehen und die Suche nach Alternativen (neben oben genannten Maßnahmen u.a. Ernährungsumstellung, natürliche Vitalstoffe, Naturheilmittel) an Stelle eines Rückgriffes auf (vor)schnelle Lösungen der Pharmaindustrie.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Anything seems possible, anything goes... und manches ist offensichtlich nicht so, wie es zu sein scheint...

Empfehlungen, Tests und Diagnosen können Anhaltspunkte geben, sie stellen jedoch keine 'absolute Wahrheit' dar.

Jeder Betrachter und jede Betrachterin hat ihren eigenen (persönlichen und beruflichen) Hintergrund, ist eher pessimistisch oder optimistisch, defizit- oder ressourcenorientiert, denkt ganzheitlich oder linear, betrachtet ein und das selbe Glas Wasser entweder als halb voll oder als halb leer. Je nachdem werden ExpertInnen bei ein und demselben Phänomen zu ganz unterschiedlichen Einschätzungen, Ergebnissen und Schlussfolgerungen kommen.

Verlassen Sie sich - neben ExpertInnenmeinungen und -aussagen - daher bitte auf Ihre eigene Wahrnehmung, Ihren gesunden Menschenverstand und Ihre Intuition. Seien Sie selbstbewusst und handeln Sie dementsprechend - Sie kennen sich und/oder Ihr Kind am Besten.

Achten Sie darauf, ob Sie Vorschläge anderer als hilfreich, unterstützend oder belastend empfinden, ob Sie den Eindruck haben, dass diese Menschen - neben dem professionellen auch ein persönliches - Interesse an Ihnen haben, ob sie mehr wissen wollen, sich um Sie und Ihre Themen bemühen, Ihnen weiter helfen oder Sie schnell in Schubladen stecken, beurteilen und abwimmeln.

Dann werden Sie - im Dschungel der Empfehlungen, Tests und Diagnosen - einen guten, für Sie (und Ihr Kind) stimmigen Weg und die passenden Unterstützungsformen und BegleiterInnen finden...

Wir wünschen es Ihnen von ganzem Herzen!





 


14.1.13

Bildung, Wissen, Engagement... und die Landtagswahl in Niedersachsen

Ich werde in meinem Blog keine Empfehlung für Parteien geben.

Im Hinblick auf 'Bildung' habe ich ohnehin einen anderen Begriff, als die meisten Parteivertreter.

Ich verstehe darunter, dass Menschen erkennen, über welche Begabungen und Fähigkeiten sie verfügen. Herausfinden, wie sie ihre Stärken nutzen können, um das eigene Leben erfüllend zu gestalten und das Leben anderer zu bereichern.

Dazu gehört für mich, sich der eigenen Werte bewusst zu sein. Anhand dieser Werte lassen sich Lebensziele  formulieren. Dann kann - lang-, mittel- und kurzfristig - überlegt werden, welche Schritte notwendig sind, um Werte und Ziele zu verwirklichen.

Wie leicht oder schwierig diese Schritte und unser Weg sein werden, entscheiden wir, indem wir zur Wahl gehen - oder nicht -  und mit unserem Stimmzettel.

Eine Freundin von mir formulierte  es sehr treffend: 'Wir können durch die Abgabe unserer Stimme bewirken, dass wir für unsere Anliegen Rückenwind erhalten oder ständig gegen den Sturm ankämpfen müssen.'

Wenn wir Verbesserungen im Hinblick auf Bildung wünschen, wird persönliches und gemeinschaftliches Engagement notwendig sein. Alle, die an positiven Veränderungen arbeiten (Schulleitungen, LehrerInnen, Förder- und Schulvereine, ElternvertreterInnen, Lerntherapeutinnen,... ), werden sich vernetzen und gut zusammenarbeiten müssen. 

Das wird uns durch keine Partei erspart bleiben...

Bildung kann kein Privileg einiger Weniger sein. Um aktuelle und künftige Schwierigkeiten zu lösen, brauchen wir intelligente, kreative und sensible Menschen, die sowohl im Hinblick auf eigene Ziele - als auch im Hinblick auf die Gemeinschaft und Zukunft - verantwortungsvoll denken und handeln.

Das erfordert Selbstvertrauen und die Bereitschaft, gemeinsam gegen den breiten Strom einer Gesellschaft zu schwimmen, deren Denken und Handeln sich in erster Linie auf materielle Güter, Reichtum, Prestige und Konsum konzentriert. 

Wir brauchen Frauen und Männer, die vernetzt und 'von der Zukunft her' denken. Wir brauchen ExpertInnen, die gelernt haben, interdisziplinär zu zu arbeiten, die fähig sind, ihr Wissen auf vielen Ebenen zu kommunizieren. Menschen, die in unterschiedlichsten Teams zusammenarbeiten, um Probleme zu lösen.  

In all dem sind sich viele WissenschaftlerInnen einig.

Bildung heißt auch, sich für Gerechtigkeit und Chancengleichheit einzusetzen.

Daher habe ich das Projekt 'Lernpatenschaften' entwickelt. Es soll ermöglichen, dass Kinder aus finanziell schwächer gestellten Familien und von Alleinerziehenden Unterstützung erhalten.

Kinder mit diesem Hintergrund, sind nicht dümmer als andere, aus wohlhabenderen Familien oder von Eltern mit einem hohen
Bildungsniveau. Oftmals ist sogar das Gegenteil der Fall: Diese Kinder sind intelligent, kreativ, sensibel und sehr ausdauernd. Sie durchschauen Dinge und erkennen Zusammenhänge. Sie leiden darunter, dass ihnen - wegen ihrer Herkunft, Tradition oder ihres Geschlechtes - verschiedene Türen verschlossen bleiben.

Daher wollen sie mehr wissen - vor allem, warum sie sich in dieser Lage befinden und was sie verändern können. Sie strengen sich oft intensiver an, als andere, damit sich Türen öffnen. Sie haben gelernt, sich für etwas Sinnvolles, das ihnen wirklich wichtig ist, aus vollem Herzen und mit ganzer Kraft einzusetzen - für ihre Bildung! Von Eltern mit Hauptschulabschluss stammen Kinder ab, die ihr Studium mit einer glatten Eins absolvieren...

Mädchen und Jungen aus ärmeren oder weniger gebildeten Bevölkerungsschichten erreichen einen guten Abschluss, wenn sie entsprechend gefördert werden. (Siehe Link: 'Erfolgsberichte')

Sie müssen nicht in Depressionen enden, im Schnellimbiss für einen Hungerlohn arbeiten, auf der Straße landen, in der Kriminalität, Drogenszene oder bei rechtsextremen Gruppen...

Wenn die Seele leidet, treten diese Szenarien auch bei Kindern aus wohlhabenderen Familien ein...

Psychische Erkrankungen nehmen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen rasant zu. Beinahe 10 % der Bevölkerung leiden unter Depressionen. Jede/r dritte SchülerIn steht unter massivem Stress, bereits im Grundschulalter. LehrerInnen bilden die Berufsgruppe, die am meisten von Burn-Out betroffen ist.  

Dies sind gravierende gesellschaftliche - und gesellschaftlich gemachte - Probleme, sie können nicht dem Versagen Einzelner zugeschrieben werden. Wir alle müssen zusammenarbeiten, damit Veränderung stattfinden kann.

Leistungsdruck, Stress und Ängste, entstehen durch Gedanken und Gefühle von Perspektiv-, Hoffnungs-, Sinn-, Ausweg- und Wertlosigkeit... Konsum kann helfen, davor zu flüchten, er kann sie aber nicht abschaffen. 

Wir arbeiten mit Kindern und Jugendlichen aus wohlhabenden und weniger privilegierten Familien. Für sie brauchen wir dringend mehr LernpatInnen - bitte helfen Sie mit! (Siehe Link 'Lernpatenschaften')

Insgesamt stehen die Bildungsschancen derzeit nicht gut: Deutschland, eines der reichsten Länder in Europa, gibt - im europaweiten Vergleich - am wenigsten Geld für Bildung aus.

Niedersachsen ist von allen Bundesländern das Schlusslicht, was individuelle Förderung an Schulen anbelangt. (Siehe Blogeintrag 'Individuelle Förderung...).

Klassen sind zu groß, auf LehrerInnen lastet enormer Druck 'von oben' durch Vorschriften und Vorgaben und 'von unten' durch Erwartungen von SchülerInnen und Eltern.

Das Fördern spezifischer Stärken, das Anbieten von Unterstützung für Bereiche, in denen Schwächen bestehen, das Finden von Lösungen für Schwierigkeiten braucht Zeit, die fehlt und kostet Geld, das nicht zur Verfügung gestellt wird. Gerade diese Herangehensweisen sind es aber, die SchülerInnen ermöglichen, psychisch im Gleichgewicht und dadurch auf einer höheren Schule erfolgreich zu sein. Wer seelische Probleme hat, kann den Kopf nicht frei fürs Lernen haben... 

Wie viel Kraftaufwand wir für unsere Anliegen einsetzen müssen, ob eher Rücken- oder Gegenwind herrscht, wird mit der künftigen Wahl entschieden.

Meine Wahlempfehlungen lauten daher:

Finden Sie heraus, welche Auffassungen in Bezug auf 'Bildung' bei den einzelnen Parteien bestehen. Achten Sie nicht auf Wahlslogans, sondern erforschen und prüfen Sie, was dahinter steckt.

'Bildung' heißt, für das Kostbarste, das wir haben - unsere Kinder und Jugendlichen - finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen. Schulen müssen Orte werden, an denen LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern freundlich, partnerschaftlich, respektvoll... zusammenarbeiten. Finden sie heraus, wie Parteien sich die Schulen der Zukunft vorstellen und welche Anstrengungen sie unternehmen wollen, dass LehrerInnen ihre Arbeit auf eine gute Art und Weise verrichten können.

'Bildung' macht nur Sinn, wenn die Grundlagen, die wir und nachfolgende Generationen für das Überleben brauchen, geschützt und geachtet werden: Böden, Wasser, Luft, Tiere, Pflanzen...

Niedersachsen steht - was Umwelt- und Naturschutz anbelangt - mit auf den hintersten Rängen. In den letzten Jahren haben sich die Bedingungen und die Situation dramatisch verschlechtert.

Lesen Sie in diesem Zusammenhang die Aussagen von Umweltverbänden in Niedersachsen (z.B. Bund) und die Wahlprogramme kleinerer Parteien. Sie enthalten wertvolle Informationen bezüglich des aktuellen Standes der Dinge. 
 
Eine wichtige Frage bezüglich der Wahlen ist also, ob wir eine Politik begrüßen, die unsere Lebensgrundlagen Großkonzernen und anderen Unternehmen (z.B. aus Atomindustrie, Landwirtschaft, Schifffahrt, Energieerzeugung...) überlässt.

Wir entscheiden, ob wir damit leben wollen, wenn diese Gruppen unsere Lebensgrundlagen aus Profitinteresse ausbeuten und zerstören. (Siehe auch letzten Blogeintrag).   

Finden Sie daher heraus, wie Konzerne, Unternehmen und deren Vertreter Einfluss auf die Politik von Parteien nehmen und Parteivertreter darauf reagieren. 

Nutzen Sie das Internet, Sie erhalten viele Informationen, die im Fernsehen oder in Tageszeitungen nicht zu finden sind. 

'Bildung' heißt auch, dass uns Möglichkeiten offen stehen müssen, um unsere Werte wie Gemeinschaft, Solidarität, Frieden, Freiheit, Chancengleichheit, Gerechtigkeit, Schönheit, Sinnhaftigkeit... verwirklichen zu können. Das ist - für uns alle, für SchülerInnen, Eltern, LehrerInnen... die beste seelische Gesundheitsvorsorge. 

Finden Sie heraus, welche Parteien dafür Rahmenbedingungen schaffen. 

Unterstützen Sie Aktionen im Hinblick auf direkte BürgerInnenbeteiligung und 'mehr Demokratie von unten'

Wägen Sie ab, bilden Sie sich Ihre eigene Meinung, belassen Sie es nicht beim Wahlzettel.

Werden Sie - bezüglich Ihrer eigenen Werte und Ziele, dem, was Ihnen persönlich wichtig ist  - aktiv: In Ihren Beziehungen, Ihrer Familie, Ihrem Freundinnen- und Freundeskreis, an Ihrer Schule, in Ihrer Gemeinde oder Stadt...

Bedenken Sie dabei, dass Ihre Kinder - gerade in der Pubertät - vielleicht andere Werte und Ziele verfolgen, als Sie. Das gehört mit zur Aufgabe in dieser Lebensphase. Bemühen Sie sich darum, Konflikte in Ruhe und friedlich zu klären.

Stellen Sie wesentliche Fragen, die - bei Wahlen und auch ansonsten - oft zu kurz kommen:

Werden unsere Kinder ihre Fähigkeiten, Ziele und Werte verwirklichen können?

Werden Sie Eltern, LehrerInnen und andere Menschen haben, die für sie Zeit, Geduld und Gelassenheit aufbringen?

Wie wird die Zukunft unserer Kinder und die nachfolgender Generationen aussehen?

Werden sie in einer intakten Umgebung aufwachsen?

Werden sie liebevolle Beziehungen vorfinden und Menschen, die sie fördern und verstehen wollen oder werden sie in einer Umgebung leben, in denen Stress, Leistungs- und Konsumstreben, Konkurrenz- und materieller Überlebenskampf vorherrschen?

Werden sie die Möglichkeit haben, die Schönheit und Lebendigkeit einer abwechslungsreichen Landschaft zu genießen oder bewegen sie sich in Gegenden, die von Monokulturwüsten geprägt sind?

Werden sie menschliche, kulturelle, pflanzliche und tierische Vielfalt vorfinden oder vieles nicht mehr kennen, weil es bis dahin dahin ausgestorben ist?

Können sie sich gesund ernähren, kleiden, wohnen...?

Einen Beruf ausüben, der ihren Fähigkeiten und Werten entspricht?

Reisen, andere Menschen und Kulturen kennenlernen, sich bilden?

Ein gutes, sinnerfülltes Leben führen? Mit allem was dazu gehört?

Wir haben die Wahl, politisch und persönlich.

Durch unsere Entscheidungen - im Großen und im Kleinen - stellen wir die Weichen, für das, was kommt.

Durch unser Verhalten bestimmen wir, was zunehmen und weniger werden wird.

Durch unsere Resignation oder unser Engagement können wir gemeinsam eine Welt verhindern oder erschaffen, in der wir, unsere Kinder und künftige Generationen gerne leben...











Gute Vorsätze im neuen Jahr oder: Was haben Aufmerksamkeitsschwierigkeiten mit Bienensterben zu tun?

Allen LeserInnen erstmal die besten Wünsche für das neue Jahr, mögen Ihre und eure Hoffnungen und Visionen in Erfüllung gehen!

Welche guten Vorsätze haben Sie/habt ihr gefasst?

Mehr Sport? Mehr Entspannung? Eine vernünftigere Ernährung?

Gerade sie ist bei Lernschwierigkeiten äußerst wichtig. Wissenschaftler haben herausgefunden:

- Durch weniger Zuckerkonsum verbessert sich die Konzentration

- Düngemittel und Pestizide, die als Rückstände in der Nahrung bleiben, können allergische Reaktione auslösen und an ADHS beteiligt sein -ebenso Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker, die in Fertiggerichten, Süßigkeiten und Chips enthalten sind sowie Phosphate (z.B. in Wurst)

- Konventionell hergestelltes Fleisch enthält Hormone und Antibiotika, die sich im menschlichen Organismus einlagern. Neben den ethischen Problemen, die Massentierhaltung mit sich bringt, wird die Vielfalt der Landschaft durch Monokulturen vernichtet, die dem Futtermittelanbau dienen

- Durch die Auslaugung der Böden in der konventionellen Landwirtschaft enthalten Nahrungsmittel weniger Vitalstoffe (Vitamine, Mineralien). Deshalb werden mittlerweile nicht mehr 4-5 Portionen Obst, Gemüse und Salat empfohlen (was bereits viele Menschen nicht schaffen), sondern 8-9 pro Tag (!), um den Bedarf zu decken. Der Vitalstoffgehalt verringert sich weiterhin durch lange Transportwege (z.B. Äpfel aus Südafrika)

Gerade Vitalstoffe sind notwendig, damit das Gehirn gut arbeiten kann.

Konventionelle Landwirtschaft belastet nicht nur unseren Körper mit Schadstoffen und beeinträchtigt unsere Konzentration und unser Gedächtnis. Neben uns, Rindern, Schweinen, Hühnern, Puten... - leiden auch die Bienen, die wir dringend für die Bestäubung brauchen.

Sie werden durch Monokulturen, Pestizide und Düngemittel geschwächt, viele Völker sterben.

Konkret heißt das: Weniger Bestäubung, weniger hochwertige Nahrungsmittel mit vielen Vitalstoffen aus der Region.

Ein guter Vorsatz wäre daher, den Verzehr von Fleisch und Fertiggerichten zu reduzieren (und wenn, dann bio) und auch bei Gemüse, Salat und Obst auf regionalen Bioanbau zu achten. Händler, die darauf Wert legen sind z.B. 'Bio Emma' in Ottersberg und 'Ökotop' in Bremen.

Möglich wäre es auch, eine Petition zu unterschreiben, die sich für eine vielfältige Landwirtschaft einsetzt. Kooperationspartner sind u.a. Demeter und Imkerverbände.
'
Sie ist zu finden unter: www.campact.de

Uns allen wünsche ich im kommenden Jahr gute, bezahlbare Nahrungsmittel aus regionalem Bioanbau!

Das käme nicht nur den Tieren, der Natur, Vielfalt und Schönheit unserer Landschaft zu Gute, sondern auch unserer Gesundheit, Aufmerksamkeit und Merkfähigkeit... 









2.12.12

Stress und Entspannung bei SchülerInnen


Untersuchungen verschiedener Institute, die im Internet und anderen Medien nachzulesen sind, kommen zu einem gemeinsamen Schluss: Rund 30% aller SchülerInnen leiden unter Stress. Dies betrifft nicht nur Jugendliche in der Pubertät und vor dem Schulabschluss, sondern bereits Kinder im Grundschulalter.

In der Niederelbe-Zeitung vom 22. November 2012 (S. 8 'Schulstress, Familie, Ärger und Streit' von Andrea Barthelemy) ist zu lesen, dass bereits Siebenjährige Schulstress kennen. Er käme noch vor anderen stressauslösenden Faktoren wie 'Ärger und Streit' oder familiären Problemen. Für die Untersuchung wurden 5000 Zweit- und DrittklässlerInnen befragt.

Einzig in Berlin, wo es eine sechsjährige Grundschulzeit gibt, sei das Verhältnis umgekehrt und Schulstress rangiere an dritter Stelle.

Seit dem Wegfall der Orientierungsstufe in Niedersachsen kommen immer mehr GrundschülerInnen zu uns in die Praxis, die über typische Stresssymptome klagen: Kopf- oder Bauchschmerzen, Angst vor Klassenarbeiten, innere Unruhe, schlechte Laune, Reizbarkeit...

Wie lässt sich dem entgegenwirken?

Wir bieten diesen SchülerInnen unterschiedliche Techniken an. Einige entspannen sehr gut durch Phantasiereisen, andere durch Bewegung und Musik, einige durch Übungen, die es ermöglichen, ungute Gefühle und Gedanken loszulassen....

Gemeinsam finden wir heraus, wie sich Entspannungszustände herbeiführen lassen und SchülerInnen behalten die Übungen bei, die bei ihnen am Effektivsten wirken.

Durch regelmäßiges Training - auch zu Hause - werden die SchülerInnen insgesamt ruhiger und sie können die Übungen kurz vor Klassenarbeiten anwenden, um Denkblockaden zu verhindern.

Dies ist natürlich nur möglich, wenn sie effektiv gelernt haben. Eine Entspannungsübung kann keine gründliche Vorbereitung auf eine Klassenarbeit sowie die Anwendung entsprechender Lern- und Arbeitstechniken ersetzen - sondern Nervosität, die dennoch vorhanden ist,  abbauen helfen.

Unserer Erfahrung nach ist Entspannung genauso wichtig, wie mit den Lernmethoden zu üben. Dies erreichen wir, indem  wir Entspannungszeiten in die Lernpläne einbauen, die wir gemeinsam mit den SchülerInnen erarbeiten. Dadurch können SchülerInnen  - nach einer Lernphase -  die Aufmerksamkeit wieder herstellen und das Gelernte besser behalten.


Auch LehrerInnen, die zwischendurch Entspannungsübungen anbieten, berichten von sehr guten Erfolgen - was Ruhe und gutes Einvernehmen in der Klasse anbelangt - aber auch hinsichtlich der Konzentrationfähigkeit bei Tests und Prüfungen.

Daher betrachte ich es als wichtige Aufgabe, Kindern, Jugendlichen und  interessierten Eltern diese Techniken zu vermitteln und stelle einige davon auch in LehrerInnenweiterbildungen vor (siehe Link).

Fazit: Wir leben in stressigen Zeiten und für uns alle ist es wichtig, uns um Ausgleich zu bemühen. Neben anderen Aktivitäten für innere Balance sind  Entspannungsübungen sehr wirkungsvoll... Vor allem, weil viele davon keinen großen Zeitaufwand erfordern.  

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern eine entspannte, gemütliche und schöne Adventszeit!


26.11.12

'Es weihnachtet sehr...' Gedanken zum Fest der Liebe und der Freude in Familien

Die Adventszeit und Weihnachten - das Fest der Liebe und der Freude stehen vor der Tür...

Das sind - auch unabhängig von religiösen Überzeugungen - schöne Anlässe, um es sich im Familienkreis so richtig gemütlich zu machen, bei Kerzenschein, Punsch und Keksen zusammen zu sitzen und dadurch etwas Licht in die dunkle, trübe Zeit zu bringen... Sich gemeinsam darauf zu freuen, dass ab dem 21. Dezember die Tage wieder länger werden...

Der Alltag in Familien sieht meist anders aus...

In der Schule ist es eine der stressigsten Zeiten im Jahr: Es werden viele Arbeiten kurz nacheinander geschrieben, der natürliche Rhythmus der Jahreszeit von Ruhe, Rückzug, In-Sich-Gehen, Beschaulichkeit... wird missachtet, um einigermaßen erfolgreich zu sein... 

Aber nicht nur in Schule und Arbeit kommt Stress auf. Viele stehen auch im Privatleben unter Leistungszwang: 'Was schenke ich wem?' 'Wer freut sich über was' 'Wo kann ich was für wen - im Rahmen eines bestimmten Budgets - besorgen' 'Wer erwartet welches Geschenk von mir?'...

Die Fernsehwerbung nutzt diese Fragen, um die Bedürfnisse von Menschen nach Austausch, Harmonie, Gemeinschaft, Lebensfreude, Ruhe, Entspannung... ganz gezielt auf bestimmte Produkte zu lenken, deren Kauf diese Qualitäten automatisch mitliefern soll...

Daher werden diese Dinge konsumiert - massenweise. In schwierigen finanziellen Zeiten erfordert dies, dass Eltern mehr arbeiten müssen, um das nötige Geld aufzubringen... Dadurch herrscht noch mehr Zeitmangel und vielleicht wird dadurch gerade verhindert, was mit diesen Geschenken beabsichtigt war...   

Gerade an Weihnachten kommt es in vielen Familien zu  größeren Streitereien und Unstimmigkeiten. Kein Wunder: Der Stress der Vorweihnachtszeit hat an allen gezehrt. Konflikte, die in Ruhe hätten geklärt werden sollen, wurden aus  Überforderung verdrängt und kommen jetzt zum Vorschein. Einige Geschenke rufen Enttäuschung hervor...  

Mag sein, dass auch die Erwartungen bezüglich des Festes zu hoch sind und die Werbung ein 'Friede-, Freude-, Glückseligkeits-Ideal' vorgibt, das von Vielen als Norm betrachtet wird, die jedoch nur die Wenigsten erfüllen können... Aus Gesprächen mit Eltern weiß ich, dass Sie den Erwartungsdruck zum Teil als sehr stark empfinden.  

Gibt es Auswege, um das 'Fest der Liebe und der Freude' - unabhängig von Stress, Leistungs- und Konsumzwängen - sinnvoll zu feiern?

Ich stelle mir vor, dass sich Familien zusammensetzen und jede/r seine Bedürfnisse äußern kann, was die Gestaltung des Festes anbelangt. Vielleicht ist den meisten ja garnicht nach einer großen Feier zu Mute, sondern einem gemütlichen Abend mit selbstgemachter Pizza und Spielen. 

Vielleicht wäre es ja gut, auf teure Geschenke zu verzichten und sich stattdessen Liebe und Verbundenheit auf eine andere Art und Weise zu zeigen.

Ein Mann könnte seiner Frau einen Brief schreiben, in dem er die Eigenschaften beschreibt, die er an ihr schätzt und würdigt. Vielleicht würde ihre Freude darüber sogar größer sein, als über einen teueren Brilliantring...

Statt eines kostspieligen Geschenkes könnte seine Frau ihre Zuneigung zeigen, indem sie einfach ein Wochenende nach Sylvester 'zu zweit' arrangiert um wieder 'mal in Ruhe zusammen zu sein, gemeinsam zu entspannen und etwas Schönes zu unternehmen... Die Kinder freuen sich vielleicht auch, die Großeltern oder andere Verwandte zu besuchen...

Kinder könnten ihren Eltern ein Geschenk machen, das sehr viel Freude hervorruft, indem sie mitteilen, dass sie ihre I- und Smart-Phones künftig nur zu bestimmten Zeiten benutzen und sie ansonsten ausgeschaltet bleiben - vor allem bei gemeinsamen Mahlzeiten.

Eltern und Großeltern könnten beschließen, das Geld für Geschenke in die Miete eines geräumigen Ferienhauses am Meer oder in den Bergen zu investieren, wo alle zusammensein, lecker kochen, lange Spaziergänge unternehmen und die Zeit - für sich und miteinander - genießen können.

Oder eine Familie kann sich verständigen, Geld zusammenzulegen, um Kindern, die Unterstützung brauchen, diese zukommen zu lassen.

Das sind nur einige Ideen...

Liebe, Achtung und Wertschätzung zu zeigen, echte Freude hervorrufen, muss nicht viel kosten: Vielleicht braucht es einfach etwas Zeit um nachzudenken und ein gemeinsames Gespräch. Oder eine passende Karte oder ein schönes Briefpapier...

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie an ein Fest der 'Liebe und Freude' denken?

Was würden Sie verändern?

Wie können Sie Ihre Liebe und Dankbarkeit ausdrücken?

Wie würden Sie gern - gemeinsam mit Ihren Lieben - so ein Fest gestalten?

Wie können Sie die Zeit nutzen, um ein Gegengewicht zum hektischen Arbeits- und Schulalltag zu schaffen, die es allen ermöglicht, Kraft zu schöpfen?  












18.11.12

Wann braucht mein Kind Nachhilfe? Wann Lerntherapie?

Diese Frage kommt immer wieder auf... Ganz praktisch würde ich sie so beantworten:

Lisa ist gut drauf. Sie weiß, dass sie in Englisch ein paar Probleme hat, ist sich aber sicher, dass sie diese lösen kann, wenn sie ein bisschen mehr übt und jemanden findet, der ihr die Grammatik nochmal gründlich erklärt. Sie kann die neue Englischlehrerin nicht leiden und schaltet in ihrem Unterricht manchmal ab. Trotzdem ist sie - was Schule insgesamt anbelangt - motiviert und konzentriert dabei. In den anderen Fächern schreibt sie gute bis zufriedenstellende Noten.

Diagnose: Nachhilfe

Leo ist nicht gut drauf. Er hat nicht nur Schwierigkeiten in Englisch, sondern noch in einigen anderen Fächern. Im Unterricht kriegt er meistens nur die Hälfte
mit,  denn er hängt lieber seinen Phantasien nach... Es ist viel schöner, dem Gesang der Vögel da draußen zuzuhören, als dem Gerede der Lehrer... Selbstverständlich hat er keine Lust, Hausaufgaben zu machen oder ein bisschen zusätzlich zu üben... Er weiß auch garnicht, wie er da rangehen soll...

Wenn er mal was macht,  bringt  es offensichtlich keinen Erfolg, denn er schreibt weiterhin schlechte Noten. Klar könnte er seine Tante fragen, ob sie ihm den Stoff nochmal erklärt. Aber dazu kann er sich nicht aufraffen. SMS schreiben, Chatten und am PC spielen ist interessanter. Deswegen kommt es auch regelmäßig zu Auseinandersetzungen mit seinen Eltern. Dann hat er noch weniger Lust, etwas zu tun und lenkt sich noch mehr mit dem Computer oder Fernseher ab. 

Vor jeder Prüfung packt ihn das schlechte Gewissen und die Panik, denn er weiß, dass er nicht genügend vorbereitet ist. Deshalb wird er unruhig und kann oft nicht mal das aufs Papier bringen, was er eigentlich weiß. Eigentlich würde er am liebsten garnicht mehr in die Schule gehen und kommt wegen Bauchschmerzen manchmal früher nach Hause... 

Wo seine Fähigkeiten, Stärken und Begabungen liegen? Wie er sie nutzen kann?  Was ihm wichtig ist?  Wie er gern leben möchte und was er mal machen könnte? Keine Ahnung!

Diagnose: Lerntherapie

Natürlich sind das typische Beispiele...

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Nachhilfe immer dann sinnvoll ist, wenn es - z.B. wegen Krankheit - in einem Fach Stofflücken gibt, die durch Wiederholen und Üben geschlossen werden können.

Fehlt es an Selbstvertrauen, bestehen Motivations- und Konzentrationsmängel, ein unbefriedigendes Lern- und Arbeitsverhalten, Schwierigkeiten in mehr als einem Fach, gibt es Anzeichen von Stress, Verstimmung, Prüfungs- und/oder Schulangst, ist eine Lerntherapie angezeigt. Ebenso bei  Dyslexie/Legasthenie (Lese-, Rechtschreibschwäche), Dyskalkulie (Rechenschwäche) und AD(H)S, da Kinder und Jugendliche in diesen Fällen andere Lernmethoden und Formen der Unterstützung brauchen, als im Schulunterricht und in der Nachhilfe vermittelt werden.

Zu uns kommen häufig SchülerInnen, die bereits jahrelang Nachhilfe hatten - manchmal in mehreren Fächern - ohne dass sich grundlegende Verbesserungen eingestellt haben... Viel Zeit, Energie und Kosten hätten gespart werden können, wenn sie von vornherein an einer Lerntherapie teilgenommen hätten.  

Falls Sie nicht sicher sind, welches Förderangebot für Ihr Kind passend ist, beraten wir Sie gern telefonisch und können einen Termin zu einem Erstgespräch und Lernmethodentest vereinbaren.



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