18.11.12

Wann braucht mein Kind Nachhilfe? Wann Lerntherapie?

Diese Frage kommt immer wieder auf... Ganz praktisch würde ich sie so beantworten:

Lisa ist gut drauf. Sie weiß, dass sie in Englisch ein paar Probleme hat, ist sich aber sicher, dass sie diese lösen kann, wenn sie ein bisschen mehr übt und jemanden findet, der ihr die Grammatik nochmal gründlich erklärt. Sie kann die neue Englischlehrerin nicht leiden und schaltet in ihrem Unterricht manchmal ab. Trotzdem ist sie - was Schule insgesamt anbelangt - motiviert und konzentriert dabei. In den anderen Fächern schreibt sie gute bis zufriedenstellende Noten.

Diagnose: Nachhilfe

Leo ist nicht gut drauf. Er hat nicht nur Schwierigkeiten in Englisch, sondern noch in einigen anderen Fächern. Im Unterricht kriegt er meistens nur die Hälfte
mit,  denn er hängt lieber seinen Phantasien nach... Es ist viel schöner, dem Gesang der Vögel da draußen zuzuhören, als dem Gerede der Lehrer... Selbstverständlich hat er keine Lust, Hausaufgaben zu machen oder ein bisschen zusätzlich zu üben... Er weiß auch garnicht, wie er da rangehen soll...

Wenn er mal was macht,  bringt  es offensichtlich keinen Erfolg, denn er schreibt weiterhin schlechte Noten. Klar könnte er seine Tante fragen, ob sie ihm den Stoff nochmal erklärt. Aber dazu kann er sich nicht aufraffen. SMS schreiben, Chatten und am PC spielen ist interessanter. Deswegen kommt es auch regelmäßig zu Auseinandersetzungen mit seinen Eltern. Dann hat er noch weniger Lust, etwas zu tun und lenkt sich noch mehr mit dem Computer oder Fernseher ab. 

Vor jeder Prüfung packt ihn das schlechte Gewissen und die Panik, denn er weiß, dass er nicht genügend vorbereitet ist. Deshalb wird er unruhig und kann oft nicht mal das aufs Papier bringen, was er eigentlich weiß. Eigentlich würde er am liebsten garnicht mehr in die Schule gehen und kommt wegen Bauchschmerzen manchmal früher nach Hause... 

Wo seine Fähigkeiten, Stärken und Begabungen liegen? Wie er sie nutzen kann?  Was ihm wichtig ist?  Wie er gern leben möchte und was er mal machen könnte? Keine Ahnung!

Diagnose: Lerntherapie

Natürlich sind das typische Beispiele...

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Nachhilfe immer dann sinnvoll ist, wenn es - z.B. wegen Krankheit - in einem Fach Stofflücken gibt, die durch Wiederholen und Üben geschlossen werden können.

Fehlt es an Selbstvertrauen, bestehen Motivations- und Konzentrationsmängel, ein unbefriedigendes Lern- und Arbeitsverhalten, Schwierigkeiten in mehr als einem Fach, gibt es Anzeichen von Stress, Verstimmung, Prüfungs- und/oder Schulangst, ist eine Lerntherapie angezeigt. Ebenso bei  Dyslexie/Legasthenie (Lese-, Rechtschreibschwäche), Dyskalkulie (Rechenschwäche) und AD(H)S, da Kinder und Jugendliche in diesen Fällen andere Lernmethoden und Formen der Unterstützung brauchen, als im Schulunterricht und in der Nachhilfe vermittelt werden.

Zu uns kommen häufig SchülerInnen, die bereits jahrelang Nachhilfe hatten - manchmal in mehreren Fächern - ohne dass sich grundlegende Verbesserungen eingestellt haben... Viel Zeit, Energie und Kosten hätten gespart werden können, wenn sie von vornherein an einer Lerntherapie teilgenommen hätten.  

Falls Sie nicht sicher sind, welches Förderangebot für Ihr Kind passend ist, beraten wir Sie gern telefonisch und können einen Termin zu einem Erstgespräch und Lernmethodentest vereinbaren.



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