2.12.12

Stress und Entspannung bei SchülerInnen


Untersuchungen verschiedener Institute, die im Internet und anderen Medien nachzulesen sind, kommen zu einem gemeinsamen Schluss: Rund 30% aller SchülerInnen leiden unter Stress. Dies betrifft nicht nur Jugendliche in der Pubertät und vor dem Schulabschluss, sondern bereits Kinder im Grundschulalter.

In der Niederelbe-Zeitung vom 22. November 2012 (S. 8 'Schulstress, Familie, Ärger und Streit' von Andrea Barthelemy) ist zu lesen, dass bereits Siebenjährige Schulstress kennen. Er käme noch vor anderen stressauslösenden Faktoren wie 'Ärger und Streit' oder familiären Problemen. Für die Untersuchung wurden 5000 Zweit- und DrittklässlerInnen befragt.

Einzig in Berlin, wo es eine sechsjährige Grundschulzeit gibt, sei das Verhältnis umgekehrt und Schulstress rangiere an dritter Stelle.

Seit dem Wegfall der Orientierungsstufe in Niedersachsen kommen immer mehr GrundschülerInnen zu uns in die Praxis, die über typische Stresssymptome klagen: Kopf- oder Bauchschmerzen, Angst vor Klassenarbeiten, innere Unruhe, schlechte Laune, Reizbarkeit...

Wie lässt sich dem entgegenwirken?

Wir bieten diesen SchülerInnen unterschiedliche Techniken an. Einige entspannen sehr gut durch Phantasiereisen, andere durch Bewegung und Musik, einige durch Übungen, die es ermöglichen, ungute Gefühle und Gedanken loszulassen....

Gemeinsam finden wir heraus, wie sich Entspannungszustände herbeiführen lassen und SchülerInnen behalten die Übungen bei, die bei ihnen am Effektivsten wirken.

Durch regelmäßiges Training - auch zu Hause - werden die SchülerInnen insgesamt ruhiger und sie können die Übungen kurz vor Klassenarbeiten anwenden, um Denkblockaden zu verhindern.

Dies ist natürlich nur möglich, wenn sie effektiv gelernt haben. Eine Entspannungsübung kann keine gründliche Vorbereitung auf eine Klassenarbeit sowie die Anwendung entsprechender Lern- und Arbeitstechniken ersetzen - sondern Nervosität, die dennoch vorhanden ist,  abbauen helfen.

Unserer Erfahrung nach ist Entspannung genauso wichtig, wie mit den Lernmethoden zu üben. Dies erreichen wir, indem  wir Entspannungszeiten in die Lernpläne einbauen, die wir gemeinsam mit den SchülerInnen erarbeiten. Dadurch können SchülerInnen  - nach einer Lernphase -  die Aufmerksamkeit wieder herstellen und das Gelernte besser behalten.


Auch LehrerInnen, die zwischendurch Entspannungsübungen anbieten, berichten von sehr guten Erfolgen - was Ruhe und gutes Einvernehmen in der Klasse anbelangt - aber auch hinsichtlich der Konzentrationfähigkeit bei Tests und Prüfungen.

Daher betrachte ich es als wichtige Aufgabe, Kindern, Jugendlichen und  interessierten Eltern diese Techniken zu vermitteln und stelle einige davon auch in LehrerInnenweiterbildungen vor (siehe Link).

Fazit: Wir leben in stressigen Zeiten und für uns alle ist es wichtig, uns um Ausgleich zu bemühen. Neben anderen Aktivitäten für innere Balance sind  Entspannungsübungen sehr wirkungsvoll... Vor allem, weil viele davon keinen großen Zeitaufwand erfordern.  

Ich wünsche Ihnen und Ihren Kindern eine entspannte, gemütliche und schöne Adventszeit!